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AutorenbildAndrea Brings

Selbst und ständig.

Die Leidenschaft! Treffen sich zwei Selbstständige. Am 23.12. In der Stallgasse. Der eine ein Hufschmied, die andere eine Brautstylistin. Beide an ihrem ersten Urlaubstag! Pünktlich vor den Feiertagen, wollte sich das Pferd der Brautstylistin ein paar Tage frei nehmen(ja, es ist völlig überarbeitet)und hat sich flugs ein Hufeisen ausgezogen. Also hat die Brautstylistin, nachdem sie frühmorgens eine Bride -To -Be mit Hautproblemen beraten hat, den Schmied angefunkt, und ihre missliche Situation dargelegt. Zack, schlägt der Schmied auf, und kloppt heldenhaft das Eisen auf den Huf des enttäuschten Pferdes, welches nun doch keinen Urlaub hat. Natürlich wird er vor lauter Dankbarkeit (nicht vom Pferd) fast erschlagen, und hört amüsiert der Brautstylistin zu, die just am Telefon noch einen Last-Minute-Auftrag für einen Gutschein entgegen nimmt. Beide grinsen sich also wissend an, es wird noch schnell ein Urlaubsfoto vom Schmied(am Amboss) geschossen, fröhliche Weihnachten gewünscht, und weiter geht’s mit dem Urlaubsgenuss. Wieder zu Hause, (zum Reiten hat die Zeit nicht gereicht)macht die Stylistin die Gutscheine fertig, verpackt sie schön, beantwortet noch ein paar Mails, und widmet sich wieder ihren weihnachtlichen Vorbereitungen. Heiligabend, einmal auf der Straße, (schön leer, jippieh) reicht die Zeit nach den Gutscheinübergaben noch, bei einer Fotografen-Kollegin rein zuspringen, um ein Weihnachtspresentchen abzugeben. Diese erzählt hochbeglückt vom soeben angefangenen Urlaub, der aber für eine wichtige Fotostrecke, frühzeitig abgebrochen werden wird. Na so was! Jetzt werdet ihr sagen, selbst schuld, warum geht ihr auch ans Telefon? Warum lest ihr eure Nachrichten? Hm, … Macht der Gewohnheit?? Aus Raffgier?? Aus Langeweile?? NEIN!! Weil wir gerne tun, was wir tun. Natürlich hätten wir alle sagen können:“ Sorry, wegen Urlaub geschlossen.“ Die Erde hätte sich weitergedreht, ganz bestimmt. Uns zwingt ja auch niemand, höchstens das Amt für Finanzen. Wir können (fast) alles tun, und vor allem lassen, was wir wollen. Wenn wir es lassen, ist es zwar ziemlich bald aus und vorbei, mit selbst und ständig, aber so ist es.Lagerfeld, der Große (die Welt ist deutlich ärmer ohne ihn)hat mal in einem Interview gesagt:“Wer seine Leidenschaft zum Beruf macht, muss nie wieder arbeiten!“So wahre Worte! Ohne Leidenschaft wäre unsere Welt so viel ärmer. Leider kann von Leidenschaft alleine niemand leben, (das funktioniert nur auf „INSATWORLD“) aber sie ist, und bleibt ein wichtiger Antrieb für uns Selbstständige. Um Erfolg zu haben, braucht es aber auch die Menschen, die unsere Leidenschaft wertschätzen. Dies ist ein anderes Thema, und wird demnächst auf diesem Sender mal unter die Lupe genommen. Im Übrigen hat das Pferd seinen Urlaub dann noch bekommen, es hat sich einfach ein weiteres Eisen ausgezogen. Die Auszeit hatte es sich aber auch wirklich verdient. War es doch vom vielen herumtollen auf der Weide völlig erschöpft. Heute ist er reif. Der Schmied war wieder da. In seinem Urlaub.


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