Ein schöner Gedanke! Unlängst fragte ich eine Kundin, die im vergangenen Jahr ja gesagt hat, was sie nun mit ihrem Brautkleid macht. Die Frage war nicht ganz uneigennützig. Bin ich doch immer auf der Jagd nach schönen, bräutlichen Gewändern, die noch eine weitere Braut glücklich machen können.
O-Ton der Mama to be:“Ich verwahre es für meine Tochter und fände es schön, wenn sie in meinem Kleid heiratet.“
AHA und STAUN! Ich verlasse meinen Tüll-Tempel ja stets mit frischen Erkenntnissen und lasse euch nur zu gerne an meinem Erfahrungsschatz teilhaben. Diese Aussage ist neu. Nagelneu … oder besser „Tüllneu“.
Von vorne.
Vor knapp 3 Wochen hat eine Braut und Kundin in einem 40 Jahre alten original Vintage-Traum geheiratet. Eine absolute Sensation und Augenweide. Und eine absolute Ausnahme. Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten, dieses Kleid hat sich 40 Jahre lang versteckt, um auf genau diese Braut zu warten. Ein absoluter Zufall?? Hm.
Bei Taufkleidern kommt es nicht so selten vor das Täuflinge (vorzugsweise aus königlichem Hause) in 120 Jahre alten Relikten den kirchlichen Segen empfangen. Wenn frau der kunterbunten Illu-Quelle trauen darf.
Dem Säugling (wie gendert man das?) ist es egal in welch` ehrwürdige Spitze er*sie*es pupst oder kötzelt. Hauptsache kratzt nicht!
Zurück zum Brautkleid.
Es kommt alles wieder! Richtig! Gerade hat sich unsere Generation von den Psychedelischen Tapeten unserer Jugend und Kinderzeit erholt, schwupps, werden sie als „Retro“ gefeiert. Brautkleider auch. Jetzt heißen sie nicht mehr Hippie sondern Boho.
Bei textilen Schätzen verhält es sich ähnlich wie bei Möbeln. Sie werden in einer ungefähr bestimmten Zeitspanne völlig unmodern, um nach einer weiteren ungefähr bestimmten Zeitspanne eine Rarität zu sein.
Wäre da nicht ein Haken! Im Zeitalter der industriellen Fertigung und hohen Importquoten aus Fernost würde ich doch sagen:“ Wenig ist für die Ewigkeit!“. Ein Schrank, der nach guter alter Handwerks-und Schreiner-Kunst gedrechselt wurde, überlebt bestimmt auch das kommende Jahrzehnt. Dies setzt hochwertiges Material und handwerkliches Können voraus. Beide Attribute kosten Geld, viel Geld.
Fazit.
Wenn diese Merkmale auf euer Brautkleid zutreffen, hebt es unbedingt auf. Wenn nicht, verkauft es und investiert das Geld in einen Kinderwagen, der sich auf der Stelle drehen lässt und mit einem Handgriff zu zerlegen ist. Diesen könnt ihr mit Gewinn später noch verkaufen und werdet ihn täglich feiern.
Huch! Heute ist Vatertag. Dazu später mal.
XO
Andrea
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